-Kart-Cup 1998

1998 zählten vier 24-Stunden-Rennen zum Cup:

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5.- 7. Juni A1-Cup, 24-h-Rennen, Teesdorf (1. Platz)
3.- 5. Juli

A1-Cup, 24-h-Rennen, Saalfelden (5. Platz)

7.- 9. August A1-Cup, 24-h-Rennen, A1-Ring/Zeltweg (2. Platz)
4.- 6. September A1-Cup, 24-h-Rennen, Teesdorf (1. Platz)

Gesamtstand


1. Platz beim 24-Stunden Rennen von Teesdorf,
4.- 6. September 1998

Ein Bericht von Hannes Gsell, Fotos von Wolfgang Lengauer

Es sollte ein spannendes Wochenende werden, das war von Anfang an klar. Wie könnte es auch anders sein, wird doch der A1-Kart-Cup 1998 entschieden.

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Wir hatten ja bekanntlich eine gute Ausgangsposition, da wir durch unseren knappen Zweiten Platz im Dritten Lauf, die Gesamtführung zurückerobert hatten. Nun galt es nicht unbedingt auf Sieg zu fahren, sondern eher unsere Gegner zu beobachten und das Kart sicher durch die lange Zeit unbeschädigt zu bringen.

Schon im ersten freien Training konnten wir die schnellste Zeit erreichen und im zweiten freien Training auch noch die drittbeste Zeit. Das 15-minütige Qualifying brachte den 6. Startplatz.

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Gestartet wurde diesmal durch einen fliegenden Start bei noch trockenem Wetter. Nach einer halben Stunde gingen allerdings die vorausgesagten Regenschauer los. Wir wechselten gleich auf Regenreifen und entschlossen uns noch einmal nachzutanken um dem Start-Fahrer Dieter Kotrnec die maximal mögliche Fahrzeit (3 Std.) zu ermöglichen. Das warf uns zwischenzeitlich auf Platz 36 zurück. Aber unsere fahrerischen Qualitäten kommen gerade bei Regen und schmieriger Fahrbahn besonders gut zur Geltung. So konnten wir schon nach ca. 1 Stunde das Spitzenfeld erreichen. Mit unserem zweiten Fahrer, Ernst Kofler, der wahrlich "galaktische" Rundenzeiten (bis zu 4 Sekunden schneller als der Zweitschnellste) fuhr, setzten wir uns an die Spitze des 60 Teams umfassenden Feldes.

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Selbst eine 3-minütige Stop & Go – Strafe für unerlaubtes Überholen konnte unserer guten Platzierung keinen Abbruch tun. In der 12. Stunde mussten wir noch den Antriebsriemen tauschen und die Bremsen richten bzw. nachstellen.

Um aber den Gegnern keine Chance zu geben, setzten wir nun nur die Fahrer mit den besten Regenerfahrungen ein. Wolfgang Lengauer und Anton Kittel verzichteten bereitwillig auf einen Turn. So kämpften Herbert Pürkfellner und Hannes Gsell um weitere Sekunden.

Aufregung kam durch einen Stromausfall um 2 Uhr Nachts auf, fiel doch die halbe Streckenbeleuchtung aus. Die Pace-Car Phase nutzten wir geschickt aus, um das Kart wieder in Bestzustand zu versetzen.

Nach 24 Stunden führten wir mit 5 Runden Vorsprung auf das Zweitplatzierte "Connect GSM 1800 Team" und 7 Runden auf das zweite St. Pöltner Team "3-2-1 Racing Team".

Rennergebnis

2. Platz beim 24-Stunden Rennen von Zeltweg,
7.- 9. Juli 1998

Ein Bericht von Wolfgang Lengauer

Eigentlich fällt es mir inzwischen schwer, einen gebührenden Anfang zu finden der die imposante Kulisse rund um den dritten 24-Stünder treffend beschreibt.

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Denn die zeltweg’sche, formel-eins-haltige Atmosphäre mit samt ihren noch fühlbaren Identifikationsmagneten war wiedereinmal der absolut tolle Rahmen für die immer mehr Aufsehen erregende 24 Stunden Kartserie. Wieder ein Rekordteilnehmerfeld von 55 Teams.

V-max alleine war mit einem Kader von 17 Mannen und Frauen angereist. Die Hochrechnung ergibt somit nnnntsg kartfanatischen Aktiven. Irgendeine Zeitung wußte vom schönsten und heißesten Wochenende seit etlichen Jahren zu berichten – dieser Meinung können wir uns getrost anschließen.......Kaiserwetter.......alle drei Tage! (man könnte auch brütende Hitze meinen - 34 beschattete Grade -).

Pan02.JPG (22652 Byte)Der Kurs erstreckte sich diesmal nicht nur über das Gelände des ÖAMTC-Fahrtechnikzentrums inmitten des Formel1 Circuits, sondern wurde ins Fahrerlager eben dieses ausgedehnt, wodurch die Streckenlänge beachtliche 2.250m erreichte. Die Boxen der Formel1 Boliden dienten auch uns als Boxenstrasse wodurch sich auch in den Bereichen der einzelnen Teams wie auch insgeamt deutlich mehr Ordnung und Ernsthaftigkeit erkennen hat lassen. Das Team V-max war wiederum mit dem bereits allseits bekannten V-max Tower angereist, der uns als Funk- und Timingcenter dient, doch haben wir diesmal um einen Stock erhöht und somit eine Gesamthöhe von ca. 8m erreicht. In einem ansonsten von weißen Zelten geprägten Anzeigenbereich eine außerordentlich werbewirksame und zugleich Überblick bietende, innovative und sehr bequeme Einrichtung. Begünstigt durch die Streckenführung im Fahrerlager und die daraus resultierende publikumsfreundliche Aussichts- und Einblickmöglichkeiten waren tatsächlich auch eine Vielzahl von Zuschauern gekommen und konnten, auf den Dächern des Boxengebäudes stehend, ihren guten Ausblick und die Rennatmosphäre geniesen.

9-fach.JPG (27761 Byte)Am Fahrtechnikkurs lauter (von 1996) alte bekannte Kurven und Geraden, bis hin zum Bergabstück kurz vor dem Übergang ins Fahrerlager: dort war nämlich eine rhythmisch zweigeteilte Neunfachschikane installiert!!! Da mußte man sich schon gut konzentrieren um nicht anschließend, noch dem Schlankeltrauma verfallen, die Abzweigung zur Einfahrt ins "Motodrom" linksherum zu nehmen, anderenfalls man nämlich vor versperrten Toren zu stehen kam.......links-rechts-links/rechts-links-rechts-links-rechts-links-LINKS – da waren manche schon fast überfordert mit der Zupferei am Lenkrad! Aber ich muß sagen ein wunderbares Gefühl, wenn dein Hirn rechts – das Kart mit der Wucht deines ganzen schweistriefenden Körper aber nach links abbiegt, zumal du diese Kombination schon automatisiert hast. Ein Hoppala am Eingang dieses Streckenabschnittes führt unweigerlich zu einer Kette von publikumsbeobachteten Peinlichkeiten, die sich im Kart wie ein Ritt auf einem wilden Stier – hier halt über bösartig und listig montierte Curps – anfühlen muß.

9-fach02.JPG (31185 Byte)Die Übergänge von und ins Motodrom stellten sich uns als schanzenähnliche Vollgasstellen mit darauffolgender Linkskurve dar, die dann zumindest vom Team V-max Wohlmeyer Bau der Materialschonung wegen doch nicht voll gefahren wurden. Wer’s trotzdem wissen wollte, wurde meist vom Deffektteufel bestraft.

Im ersten Freien Training konnten wir den 6.Platz erreichen, mit der Rundenzeit und den Rückstand auf das schnellste Team waren wir recht zufrieden. Beim zweiten Freien Training ab 20:00 konnten wir unsere Zeit im Gegensatz zu vielen anderen nur wenig steigern, sodaß wir nach beiden Trainings zusammengerechnet den 15.Platz belegten. In Hinblick auf ein 24-Stundenrennen sagt die Trainingsplazierung nicht wirklich viel aus, es fördert zwar die Motivation, aber wir waren ja ohnedies sehr gut eingestellt, konzentriert und minutiös organisiert.

Am Samstag vormittag, im Qualifikatiomstraining konnten Herbert Pürkfellner uns dann den neunten Startplatz sichern, wodurch für uns alles im grünen Bereich zu liegen schien – und nicht anders stellten sich uns dann die kommenden 24 Stunden dar.

Um 12:00 hat der Rennleiter Franz Wurz dann das Feld mittels "Le Mans-Start" in den spannenden und fast unfallfreien Kartmarathon entlassen. Die Reihe der 55 aneinandergereihten Karts in der Startaufstellung hat schon fast hypnotische Ausmaße angenommen – zumindest für uns Kartpiloten.

Unser Startfahrer Herbert Pürkfellner hielt wie in Folge auch alle anderen V-max’ler von Anfang an unsere Taktik materialschonend zu agieren ein, konnte aber trotzdem konstant zwischen Rang 6 und 12 mitfahren. Nach ca. 2 Stunden, als in der Gluthitze der Mittagssonne die ersten konditionellen Schwächen schonungslos aufgedeckt wurden, hat sich Herbert bereits in Ermangelung einer solchen Schwäche auf Platz zwei vorgearbeitet, dann aber eine gelbe Flagge übersehen und verbotener Weise überholt. Das hat uns eine zwei Minuten "Stop and Go-Strafe" eingebracht, nach deren Abbüsung wir uns auf Platz 13

wiedergefunden haben. Auf Platz 12 liegend übergab dann Herbert nach 2:30 Fahrzeit an Dieter Kotrnec. Und wie das vom Dieter kaum anders zu erwarten war, holte er aus sich und dem Kart, ja selbst aus den Streckenposten das Letzte heraus, was zum Vorarbeiten auf den 3.Zwischenrang und einer neuerlichen "Stop and GO-Strafe" wegen Mißachtung des Überholverbotes unter gelber Flagge führte. Nachdem wir uns also selbst insgesamt gleich

4 Minuten aus dem Verkehr gezogen haben sind wir auf Rang 11 wieder ins Renngeschehen eingestiegen. Dieter konnte bevor er an Wolfgang Lengauer übergab, noch bis auf den 5.Platz nach vorne fahren. Und schon der dritte Pilot des Team V-max Wohlmeyer Bau schaffte es, ohne "Stop and Go-Strafe" durchzufahren – na schau mal an!

Das reichte dann bis zur Technischen Kontrolle gleich für die Führung. Danach pilotierte Ernst Markus Kofler unser Kart, und wie Insidern ja längst bekannt, kämpft er besonders gerne mit dem Ladyteam um Plazierungen, wozu er in seinem Turn gleich zweimal Gelegenheit bekommen hat – und auch zweimal überholen konnte!

Auch Hannes Gsell ließ nichts anbrennen – und was noch viel wichtiger war – abbrechen!

Dann die ganze Fahrerabfolge noch einmal, mit Ausnahme von Wolfgang Lengauer, der sich eine noch nicht ausgeheilte Rippenprellung sozusagen aktualisierte. Zwischenzeitlich bremsten uns ein Transponderschaden sowie ein Reifenschaden rechts hinten ein wenig. Während einer der beiden Pacecar-phasen nutzen wir die günstige Gelegenheit zum planmäßigen Reifenwechsel, haben aber auch dabei nicht fehlerlos gearbeitet, da wir es nicht geschafft haben, wieder rechtzeitig vor dem Pacecar auf die Strecke zu kommen und somit doch eine Runde verloren (Kommt sicher auch nicht mehr vor!!!).

Xl77.JPG (17375 Byte)Der zwischenzeitliche befohlene zweite offizielle Technikstop erbrachte auch keine neuen Erkenntnisse, und so spulten wir pfleglich und konzentriert weiter Runde um Runde.

Ca. ein1/2 Stunden vor Rennende faßten wir gemeinsam den Entschluß, noch einen Vorsichtsstop zwecks Kartkontrolle, Nachtanken und Fahrerwechsel einzulegen, obwohl wir auch so durchfahren hätten können. Der Rückstand auf das führende Nokia-team hat 1:40 betragen, der Vorsprung auf den 3.plazierten betrug ca. 8 Minuten, wodurch eine Angriff auf den Führenden mit entsprechender Materialbelastung erschien wenig sinnvoll, wenn überhaupt möglich. Wir mußten vor allem auch an die Gesamtwertung des Kart-Cups denken, denn da sind wir ja in aussichtsreicher Position. Unsere Gegner waren bei diesem Event noch dazu wenig vom Glück verfolgt, am ärgsten erwischte es das Playstation-team, die nur den 25.Platz belegen konnten.

Doch 15 Minuten vor Schluß ereilte den Führenden ein Reifenschaden, und er war gezwungen die Box aufzususchen. Die Reparatur dauerte zulange um in Führung zu bleiben, und plötzlich lag V-max in Front! Der Fahrer des Nokia-teams schaffte dennoch das fast unmögliche: er holte unseren Piloten Anton Kittel zwei Runden vor Schluß noch ein.

Blick links zurück, Blick rechts zurück – wo könnt er kommen? Innen, innen will er! - beide bremsen auf der letzten Rille die Haarnadel ganz innen jenseits jeder Ideallinie nebeneinander an, Rauch, Qualm, die Piloten reißen ihre Karts mit abenteuerlichen Manövern ums Eck und über die Curps – ein Aufschrei im Motodrom gefolgt von Totenstille bei vielleicht 1000 Menschen......und V-max beschleunigt dann doch als Führender aus der Haarnadel heraus........noch eine Runde!!!!!!!!!! Den Teams an der Rennstrecke, dem Publikum auf den Rängen und selbst der Rennleitung stockte wirklich der Atem – nach 24 Stunden so ein Finale!

Die beiden sind dann hinter dem Links-bergauf Sprung aus dem Gesichtsfeld entschwunden, und quasi in umgekehrter Reihenfolge wieder aufgetaucht!

Goggi Kittel ritt dann noch einen letzten Angriff in der Neunfachschikane, der aber auch nicht mehr reichte. Somit wurde das Nokia-team als Sieger abgewunken und wir konnten den zweiten Platz belegen, mit dem wir noch zwanzig Minuten zuvor so gücklich waren.

Um keinen Stoff für diverse Hätti-wari Sammlingen zu liefern, sei aber eines festgehalten:

Das Nokia-team ist mehr als verdienter Sieger dieses 24 Stundenrennens geworden, speziell auch der Schlußfahrer ist ständig mit Spitzenrundenzeiten auffällig geworden –

und wir haben die Führung in der Gesamtwertung zurückerobern können und sollten nicht nachtrauern, sondern stolz auf unsere Teamleistung sein!

Liebe Genesungswünsche noch an den abgeschossenen Michi Gamauf, aber die Disziplin im Zweikampf für ein 24Stundenrennen geht scheinbar wirklich über den geistigen Horizont einzelner weit hinaus!

Rennergebnis


5. Platz beim 24-Stunden Rennen von Saalfelden,
3.- 5. Juli 1998

Ein Bericht von Wolfgang Lengauer

Die Schönwettergrenze entlang des nördlichen Alpenrandes war wie in den Prognosen vorhergesagt tatsächlich eine solche, in typisch Saalfeldner Marnier, und für das Team V-max Wohlmeyer Bau gewohnter Maßen war das schöne Wetter nicht derseits zu finden, wo wir zum 24 Stunden Rennen angetreten sind. Solchermaßen graues und feuchtes Klima mit zeitweise heftigen Regenschauern verlangte den 51 genannten Teams wieder einmal alles ab. Im Sporthotel Brandlhof fühlten sich alle Beteiligten mehr als wohl, und auch diesmal hat sich wieder einige Prominenz zum Kart-Marathon eingefunden: Hans Enn, Stefan Eberharter, Manfred Stohl oder Hubertus von Hohenlohe um nur einige zu nennen.Panorama%.JPG (23953 Byte)

Auch waren Teams aus dem benachbarten Deutschland angereist.

Freitags im Freien Training konnte sich die Piloten des Team V-max Wohlmeyer Bau konstant in den Top five etablieren, Samstag im Qualifikationstraining erreichten wir dann den hervorragenden zweiten Startplatz, knapp hinter dem Playstation Racing Team, welches sich mit dem 14-jährigen Ch.Klien – einem Kartprofi aus der italienischen und luxemburgischen Staatsmeisterschaft – verstärkt hat.

Um 12 Uhr mittags entlies der Rennleiter das Starterfeld mittels "Le Mans-Start" in sehr spannende und turbulente 24 Stunden.Start01%.JPG (29532 Byte)

Vorne weg enteilte der Trainingsschnellste, dahinter, diesmal ohne Karambolagen, ein schon bald langgezogenes Verfolgerfeld angeführt unter anderem auch vom Team V-max.

Die Verfolger puschten sich gegenseitig artig und gesittet, sodaß man gar nie zu sagen vermochte, wer wohl als 2., 3. oder 4.plazierter aus der nächsten Kurve kommen würde. Nach ca. zwei Stunden meldete unser Startfahrer Ernst Markus KoflAIR über Funk permanente Motoraussetzter, und wir waren veranlaßt ihm das zu glauben, denn er war zu diesem Zeitpunkt schon zweimal auf der Rennstrecke liegengeblieben und mußte den Motor neu starten. Wir entschlossen uns zum vorzeitigen Fahrerwechsel, zur Ursachenerforschung und Schadensbehebung. Die Schwimmerkammer war undicht und bereits stark verschmutzt, doch wie sich im weiteren Verlauf herausstellen sollte war nicht das alleine das Problem. Weitere 6 Stunden und 3 Fahrerwechsel mühten sich noch Hannes Gsell und Herbert Pürkfellner mit dem aussetzenden Motor, ehe wir uns nach zwei wirkungslosen Reparaturversuchen entschlossen, den kompletten Vergaser zu tauschen.Schikane%.JPG (30531 Byte)

Zu diesem Zeitpunkt waren wir um Rang 30 plaziert, der Rückstand auf den Führenden hat beachtliche 18 Runden betragen.

Da der Deffektteufel aber ringsum zugeschlagen hat oder noch zuschlagen könnte, gab es für das Team V-max Wohlmeyer Bau schon gar keinen Grund aufzustecken. Das sehr schnelle und mitfavorisierte A1-Team mußte gleich den ganzen Motor wechseln und war somit Letzter, viele andere kämpften mit ähnlichen Problemen und Verflixungen wie wir.

Unsere Aufholjagd war von den ständig wechselnden Fahrbahnzuständen entsprechend den Witterungseinflüssen begünstigt, denn damit konnten unsere "Night Rider" Dieter Kotrnec, Wolfgang Lengauer und Ernst Markus Kofler besonders gut umgehen. Die Rundenzeiten regenvariierten von 1:41 bis 2:25 - je nach dem, die v-max’schen Zeiten jedoch lagen konstant unter den beachtlichen bis wundersamen. Die rennsport-strategischen Erfahrungen unseres Teams wurde dahingehend umgesetzt, daß wir versuchten um optimalen Speed zu erreichen, jeden unserer Piloten auf seinem Lieblingsterrain einzusetzen. Die Rechnung ging auf, und wir kletterten im Klassement unaufhaltsam nach oben.

Um ca.1:00 Uhr nachts passierte ein sehr beunruhigender und schwerer Rennunfall:
Ein deutscher Piloten hat sich beim Schikaneneingang über die Kurps katapultiert und überschlagen. Er mußte mit offenem Schlüsselbeinbruch, Rippenbruch mit resultierendem Lungenschaden sowie einer starken Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden, wo sein Zustand Gott sei Dank sofort stabilisiert werden konnte. Der Rennarzt vor Ort hat die Erstversorgung perfekt vorgenommen und den Transport ins Krankenhaus sinnvoller Weise überwacht, wodurch für diese Zeit ein Pace-car auf die Strecke geschickt werden mußte, da ja kein Arzt mehr vor Ort war. Das war die einzig richtige und sehr rasch umgesetzte Entscheidung der Rennleitung – Danke im Sinne des Verunfallten.

Das Team V-max Wohlmeyer Bau nutzte die Gelegenheit um den stark verbrauchten Zahnriemen und den Fahrer (der noch nicht so verbraucht) zu tauschen, da der uns schon ca. 1Stunde Probleme bereitete (wiederum nur der Riemen und nicht der Fahrer!).Tower%.JPG (28395 Byte)

Der Riemen war wie wir dann begutachten konnten schon ziemlich zahnlos, und hätte wahrscheinlich keine fünf Minuten mehr gehalten.

Wir spulten Runde um Runde, erkämpften (ohne Feindberührungen! – langsam wissen auch die Allerletzten, daß man 24 Stundenrennen nicht durch blocken oder rammen gewinnt) Platz um Platz, bis auch uns um ca. 5:00 Uhr früh, im zweiten Turn von Hannes Gsell die Bremse ihre Wirkung kündigte. Die langwierige Nachstell- und Entlüftungsaktion der Bremse kostete uns 3 Runden aber nur einen Platz, den unser Rundenvorsprung auf den Sechsplazierten reichte fast. Anton Kittel konnte das Team V-max nahe an das vor uns liegende Team "Riff Raff" heranbringen, und übergab dann an unseren Schlußfahrer Herbert Pürkfellner. Der hat wohl von unserem Physiotherapeuten Jürgen Hörhan eine Spezialbehandlung bekommen, denn was der da zeigte empfielt ihn nachdrücklich für ein Raumfahrtsprogramm der Nasa (war schon außerirdisch!!!). Mit Einsetzen des starken Regens trennte sich die Spreu vom Weizen: Die Spitzenteams zauberten beachtliche 2:17, 2:18 auf’s "Eis", andere mühten sich sehr 2:23 zu erzielen – je Runde natürlich.

Unser Herbert beeindruckte mit konstant 2:14, manchmal 2:13, mit Dreher die auch passierten – man glaubt es kaum 2:21. Eigentlich glaube ich er wußte die Zeitnehmung zu überlisten, für mich jedenfalls unglaublich!

Der fünfte Platz war der Mühe Lohn, das viertplazierte Team hatte zu großen Vorsprung um von uns noch eingeholt zu werden. Das Team V-max Wohlmeyer Bau hat eine kämpferisch und taktisch hervorragende Leistung erbracht, die für die Zukunft noch einiges erhoffen läßt.V-max02%.JPG (24432 Byte)

Verdienter Sieger der 24 Stunden von Saalfelden wurde das Team A1 Junior Racing Team vor dem Playstation Racing Team und dem Trendsetter Racing Team.

In der Gesamtwertung kündigt sich nach 2 von 4 Rennen ein spannender Vierkampf an. Um mitmischen zu können, dürften scheinbar vier "top five" Plazierungen von nöten sein, wobei fünf mal Dritter aber schon zu wenig sein könnte!!!

Mit den allerbesten Genesungswünschen an den verunfallten Kollegen aus Augsburg, einem nachträglichen Dankeschön an den Rennarzt und die Rennleitung für ihr schnelles und umsichtiges Handeln, der Vorfreude auf die 24 Stunden in Spielberg (Zeltweg) und unseren Gratulationen zu den gezeigten Leistungen – Team V-max Wohlmeyer Bau

Rennergebnis


1. Platz beim 24-Stunden Rennen von Teesdorf,
5.- 7. Juni 1998

Ein Bericht von Wolfgang Lengauer

Die "Hundstage" machten dieses Wochenende in Teesdorf ihrem Namen alle Ehre:
Wolkenlose, drückende Schwüle – weit und breit kein kühlender Regentropfen in Sicht.

Pulk.JPG (30211 Byte)Dafür aber ein perfekt organisiertes 24h-Kartrennen im Rahmen des A1 Kart Cup 1998, welcher, und das sei erlaubt hier anzumerken, der höchst dotierte Motorsportevent in Österreich. Der Veranstalter hat sich alle Mühe gegeben und keine Kosten gescheut, um einen imposanten und spektakulären Rundkurs mit selektiver Steckenführung auszurichten.

Beispielsweise wurden 2 ca. 6 Meter hohe Überfahrtsrampen (Brücken) installiert, die je nach Fahrweise zur Sprungschanze mit garantierten Folgeschäden am Kart mutierten.

Belohnt wurden all diese Aufwendungen mit einem 53 Teams umfassenden Teilnehmerfeld welches Fahrer, Mechaniker und Betreuer zusammengerechnet schon ca. 800 Aktive umfaßte. Zudem, wie eigentlich bei jedem solchen Rennen, zwängte sich auch einige Ski-Prominenz hinters Lenkrad – beispielsweise Hermann Mayer, Hans Knauss oder Hans Enn.

Schon in den freien- und Qualifikationstrainigs Freitag und Samstag war das Team V-max Wohlmeyer Bau konstant unter den 5 schnellsten Teams zu finden, was im Wissen der Ausgeglichenheit unserer Piloten zusammen mit der professionell agierende Mannschaft im Hintergrund einige Zuversicht aufkommen ließ. Startplatz 2 war’s dann offiziell.

Der Start zum 24h-Event fand nach Le Mans Vorbild statt. Eine sehr beeindruckende Reihe von 53 individuell gefärbten und sponsorbeklebten Karts an der einen, und eine entsprechende Reihe behelmter Kart-Mararthonisten an der anderen Fahrbahnseite.

Die "rot-weiß-rote" hoch gerissen (von Hr. Wurz) und ab gings: drunter, drüber, daneben oder neben den daneben, überall wo möglich oder auch nicht, suchten Piloten Land unter ihren Karts zu gewinnen. Vorne weg, und somit dem Gemetzel entronnen, der V-max Starfahrer Ernst Markus Kofler. Die Spitze zog kontinuierlich vorne weg, während sich die Mannen und Frauen im Mittelfeld und dahinter manchmal unschön begegneten. Mit Ausnahme der Startphase wurden aber über die Renndistanz hinweg nur wenige unfairen Aktionen regisriert und auch mit Stop and Go-Strafen geahndet.

Im Doppelpack mit dem schlußendlich vierzehntplazierten Nokia Team enteilte der v-max’sche Startfahrer den Rest des Feldes. Die beiden haben sich über mehr als 1-1/2 Stunden gegenseitig im Windschatten vom Feld weggesaugt, wobei anzumerken ist, daß sie in Stunden eins mit einem Abstand von 0,766 Sekunden die Zeitnehmung passierten, hingegen in Stunden zwei der Abstand 0,654 Sekunden betragen hat. So ist Motorsport fair und intelligent praktiziert. Uns ist überhaupt aufgefallen, daß sich einige der bereits 24h-karterprobten Teams gegenseitig außerst sportlich zu gegnseitigen Vorteilen verholfen haben, indem sie gemeinsame Sache bei der Jagd nach Spitzenzeiten und –Positionen gemacht haben.

Nach den ersten Tankstopps und Fahrerwechseln konnte sich Dieter Kotrnec auch vom 2.Platzierten absetzen, womit schon nach 3-1/4 Stunden unser Vorsprung mehr als eine Minute betrug.

Eigentlich war es ein Bilderbuchrennen für das Team V-max Wohlmeyer Bau:
Die Taktik das Kart nicht über die Schanze zu jagen und auch ansonsten pfleglich mit dem Material umzugehen und konstant schnell Runden zu spulen ist voll aufgegangen.

Die trotz Zurückhaltung vor dem Erreichen theoretischer K-Punkte gefahrenen Rundenzeiten lagen konstant unter den Top 5. Die ausgiebigen Fahrwerks- und Abstimmungstests die das Team V-max in der Vorbereitung in München unternommem hatte, haben sich mehr als bezahlt gemacht. So konnten wir die bei den Überführungen liegengebliebene Zeit in den anspruchsvollen kurvigen Teilen mehr als wett machen.

Die Mechanikercrew hat in der Vorbereitung enorm gut sowie vorausschauend gearbeitet, und in der Pause der Trainings ein letztes mal Hand am Kart (mit Ausnahme von Reifenwechsel und Zahnriemenschmierung) angelegt. Während der gesamten Renndistanz sind wir von Deffekten verschont geblieben, was natürlich auch dem gewissen Quäntchen Glück zuzuschreiben ist, welches Teams wie der Vorjahres-Gesamtsieger St.Kolomann oder 3-2-1-Go dieses Wochende nicht hatten.

Mit der Präzision eines schweizer Uhrwerkes zauberten auch Hannes Gsell, Wolfgang Lengauer und Herbert Pürkfellner ihre Turns auf den in Auflösung begriffenen Asphalt.

Unser Physiotherapeut Jürgen Hörhan leistete wieder einaml ganze Arbeit, die jeweiligen Kollegen am V-max Funk hoch über den anderen, ganz oben am V-max Tower informierten stets allumfassend inklusive potentieller Gefahrenquellen (dank der tollen Aussicht). Der Teamchef und sein Co- waren stets feldherrenmäßig auf dem Laufenden, unser Kameramann Berthold Mosch in allen Kartlebens- und Gleichgewichtslagen stets vertreten.

Unser erkrankter Goggi Kittel, ansonsten im Fahrerkader, kümmerte sich in Ermangelung seiner angestammten Tätigkeit um das leibliche Wohl des Teams.

Schlußendlich wurde es ein Sieg in beeindruckender Marnier mit 6 Runden oder ca.15 Minuten Vorsprung auf das zweitplazierte Playstation Racing Team. Den dritten Platz konnte das Trendsetter Racing Team erringen - den mehr als anerkennenswerten vierten Platz erreichten die A1 Junioren, die aber und daß sei zur Kenntnis gebracht, sportkommisärlich verordnet stündlich wechseln mußten! Auch das zweite St.Pöltner Team Top Speed PGV-Computer konnte sich gut in Szene setzen und erreichte den sehr guten 8.Platz.

Bleibt noch zu erwähnen, daß während des gesamten Rennens sämtliche Teams zu zwei Technikstops unangekündigt aufgefordert wurde, bei denen die Leistungskurve eines jeden Kartmotors überprüft wurde. Unsres Wissens wurden keinerlei Unregelmäßigkeiten festgestellt, wodurch die absolute Chancengleichheit gewahrt und die sportliche Einstellung der Teams dokumentiert wäre.

Ernst Markus Kofler nutzte beim Interview mit W1 gleich mal die günstige Gelegenheit und präsentierte sich und das Team V-max Wohlmeyer Bau im besten Rampenlicht kartsportlicher und werbestrategischer Perfektion, mit einer Rhetorik die einem Bundespräsidenten alle Ehre machen würde – V-max for Präsident.

Unser Dank gilt neben dem Veranstalter im Besonderen den anderen, an diesem Wochenende nicht so erfolgreichen Teams, die unserem Team bei der Siegerehrung in Anerkennung unserer Leistung kollektiven und wie wir glauben ehrlich gemeinten tosenden Applaus spendierten.

Rennergebnis